Welcher Lerntyp bist du?

Finde heraus, wie du dir das Leben leichter machen kannst.  

Wir alle kennen es, sei es von den eigenen Kindern oder eben noch aus Zeit an Schule, Uni oder bei der Fahrschul-Theorie. Man hat sich prima vorbereitet, extrem viel Zeit geopfert und investiert…und am Schluss stimmt das Ergebnis doch nicht.  

Gerade als Eltern mit Kindern in der Schule ist es manchmal schwer, die eigenen Emotionen über schlechte Noten sinnvoll zu kanalisieren. Man möchte doch, dass die Kinder gute Noten mit nach Hause bringen, eine tolle Ausbildung erhalten und all die kleinen Fehler nicht machen, die man selbst vielleicht begangen hat. Also fällt schnell der sehr unpädagogische Satz: “Du warst einfach zu faul!” oder “Du hast halt nicht genug gelernt!”. Vom ersten Satz kann und muss ich als Pädagoge dringend abraten. Wenn man beim zweiten Satz das Wort “genug” durch “richtig” ersetzt und gleichzeitig den Frust-Anteil in der Aussage reduziert, kommt man eher ans Ziel.  

Hast du genug für den Test gelernt? 

Diese Frage ist leicht gestellt, beantwortet ist sie leider gar nicht schnell. Denn was ist schon “genug”? Man könnte sagen, dass man das daran merkt, wenn der Stoff sicher beherrscht wird. Aber das kommt eben wieder darauf an, worauf man schaut: Kann das Kind die heimischen Sträucher per Bild richtig erkennen? Kann es die binomischen Formeln aufschreiben? Kann es die englische Grammatik auswendig oder in der kombinierten Lückenübung anwenden? Fehlt dann im Text doch wieder das third-person-s? Am Ende zählt halt das Ergebnis.  

Die nötige Lernzeit ist also höchst individuell. Daher ist es besser, sich zu fragen, ob man richtig gelernt hat. Dieses “richtig” bedeutet, dass man gemäß seiner Disposition, besser gesagt dem eigenen “Lerntyp” gearbeitet hat. Wer hier schlau vorgeht, spart sich Zeit, Mühe und in der Familie mit Sicherheit Knatsch. Darum hier ein kurzer Überblick zu den 4 (vielleicht sogar 5) Lerntypen:

Der auditive Lerntyp 

Auditive Lerntyp

Beim auditiven Lerntyp wird der Stoff am besten durch Hören verarbeitet. Diese SchülerInnen tun sich oft leicht, wenn sie im Unterricht gut zugehört haben. Beim Lernen selbst hilft es, den Stoff laut zu rezitieren und ihn sich selbst nochmal zu erklären. Vorsicht: Hintergrundlärm und viele Umgebungsgeräusche sind hier sehr hinderlich, es ist also eine ruhige Lernatmosphäre nötig.  

Der motorische Lerntyp 

Der motorische Lerntyp

Motorische oder haptische Lerner können sich Inhalte durch aktive, praktische Erfahrung merken. Gesten und Mimik spielen bei der Erklärung eine Rolle. Viele Jungen im Grundschulalter sind stark motorische Lerntypen. Sie würden z.B. Buchstaben am besten lernen, wenn sie sie am Boden ablaufen oder aus verschiedenen Formen zusammenfügen könnten.  

Der kommunikative Lerntyp

Der kommunikative Lerntyp

Diesen Menschen hilft es, Dinge zu besprechen, zu diskutieren und mit anderen zu reflektieren. Lerngruppen sind hier die Geheimwaffe. Als meine Frau für ihr Diplom lernte, gingen wir viele Stunden im Wald spazieren und diskutierten verschiedenste Themen aus Theologie, Soziologie und Politik.

Der visuelle Lerntyp

Der visuelle Lerntyp

Der visuelle Lerntyp liest und schreibt am besten. Grafiken, Schaubilder und Organigramme sind bei diesen LernerInnen extrem beliebt. Karteikarten, Plakate und Pinnwände können helfen, den Stoff zu organisieren und zu verarbeiten.

Extra: der medienorientierter Lerntyp

Der medienorientierte Lerntyp

Medien sind eben nicht nur gut für Brawl Stars, sondern können auch beim Lernen extrem nützlich sein. Medienorientierte Lerntypen verwenden audiovisuelle Medien, um sich Inhalte nochmal erklären zu lassen und zu verstehen.  

Natürlich ist vor allem für jüngere Kinder das Potential der Ablenkung ziemlich groß, hier ist also Vorsicht geboten.

Keine Panik beim Lernen 

Wenn du hier gelandet bist, heißt das wahrscheinlich, dass dich das Thema Lernen selbst oder in Bezug auf deine Kinder sehr beschäftigt. Das ist super und mit Sicherheit ggf. schon der erste Schritt auf die Lösung zu. Aus Sicht eines Pädagogen und selbst in der Vergangenheit oft frustrierten Lerners kommen hier noch ein paar Tipps und Ratschläge.  

Es ist normal, dass es Krisen oder “Flauten” gibt. Je nach Alter, Fach oder Tageszeit kann es immer sein, dass das Lernen gerade schwer fällt. Es kommen aber mit Sicherheit auch wieder andere Zeiten! 
Druck hilft selten. Gemeinsam erarbeitete Wege und Abkommen sind wesentlich sinnvoller. Überlegt zusammen, wann, wo und auf welche Art gelernt werden kann. Gestaltet den Arbeitsplatz, vereinbart Arbeitszeiten oder Prinzipien. 
Belohnungen sind keine Bestechung, sondern sinnvoll und motivierend. Pausen gehören beim Lernen absolut dazu (z.B. beim Pomodoro-Prinzip).  
Bitte beachtet die Aufmerksamkeitsspanne im Bezug auf das Alter: ein Kind mit 8 Jahren lernt keine 2 Stunden am Stück konzentriert. Nach 20-25 Minuten dürfte da Schluss sein. Lieber Pause machen und später nochmal wiederholen.  
Sollte es dauerhaft Probleme geben oder der Lernerfolg überhaupt nicht kommen, hilft der Gang zur Schulpsychologie oder zur Lerntherapie. Manchmal kann eine Expertin ganz schnell Abhilfe schaffen. 
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